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Verbrauch A10 Antidiabetika Zu Diabetesmitteln gehören unterschiedliche Arzneimittel, die entweder die Insulinfreisetzung erhöhen oder durch andere Mechanismen den Blutzucker senken. Die Ausgaben der GKV für Antidiabetika lagen 2022 bei 3,12 Mrd. Euro.

Veröffentlicht am: 02.12.24

Created with Highcharts 4.1.4Chart context menuDownloadDefinierte Tagesdosen (Mio. DDD)Angaben zum Verbrauch für Diabetesmittel (Antidiabetika)1996199719981999200020012002200320042005200620072008200920102011201220132014201520162017201820192020202120222023050010001500200025003000
Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health), ab 2011 inkl. Zubereitungen
Teil-IndikationsgruppeVerbrauch in Mio. DDD
20132014201520162017201820192020202120222023
Andere Antidiabetika1.274,61.281,81.300,61.313,81.338,11.373,61.435,31.518,81.625,51.795,91.960,2
Insuline837,4854,6859,9865,3864,2855,1842,3838,2810,8798,2767,0
Antidiabetika gesamt2.111,92.136,42.160,52.179,12.202,32.228,82.277,62.357,02.436,32.594,12.727,2

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Seit 1996 hat sich der Verbrauch von Antidiabetika um das 2,6-Fache erhöht. Ein besonders steiles Wachstum mit einer mittleren Wachstumsrate von 6,3 % war im Zeitraum zwischen 1998 und 2008 zu beobachten. Dieses Wachstum fällt zusammen mit der Einführung der DMP-Programme. Bis 2018 stieg der Verbrauch langsamer und die jährlichen Wachstumsraten lagen nur noch bei 1 %. Seit 2019 werden erstmals wieder höhere Wachstumsraten beobachtet; 2023 lag sie bei 5,1 %.

Zwischen 2011 und 2017 lag der Anteil der anderen Antidiabetika sehr stabil bei rund 61 % und erhöhte sich seitdem bis auf rund 72 % im Jahr 2023; der Anteil der Insuline lag entsprechend bei 28 %. In Bezug auf die Wachstumsentwicklung gibt es seit 2014 auffällige Unterschiede zwischen den beiden Teil-Indikationsgruppen: Der Verbrauchszuwachs für die Anderen Antidiabetika, die bei nicht insulinpflichtigem Diabetes eingesetzt werden, erreichte zwischen 2012 und 2016 jährlich maximal 1,5 %. Seitdem hat sich das Wachstum beschleunigt und erreichte bis 2022 auf die mit 10,5 % die höchste Zuwachsrate; 2022 lag diese bei 9,1 % und es wurde ein Verbrauch von 1,96 Mrd. DDD erreicht.

Der Verbrauch von Insulinen dagegen ist seit 2017 rückläufig: von 855 Mio. DDD im Jahr 2017 auf 767 Mio. DDD im Jahr 2023. Hintergrund für diese Entwicklung ist, dass die neueren Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen anstelle von Insulin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes eingesetzt werden bzw. der Insulinbedarf vermindert werden kann.

Bei den anderen Antidiabetika geht seit Jahren der Anteil der Sulfonylharnstoffe zurück und erreichte 2023 nur noch 4 %. Dafür werden die neueren Antidiabetika vermehrt verordnet, wobei insbesondere die Verbrauchsanteile von SGLT2-Inhibitoren und GLP1-Antagonisten anstiegen, was den aktuellen Empfehlungen der Nationalen Versorgungsleitlinien entspricht. Beide Therapieansätze konnten ihren Anteil an den anderen Antidiabetika innerhalb der letzten fünf Jahre mehr als verdoppeln und erreichten 24 % bzw. 14 % im Jahr 2023.

Der Verbrauch von Metformin, das als Standard bei der medikamentösen Therapie des Typ-2-Diabetes gilt, ist in Form von Monozubereitungen konstant leicht rückläufig – hier war in den letzten fünf Jahren ein Rückgang des Verbrauchsanteils von 43 % auf 35 % zu beobachten. Dies wurde bis 2016 durch den zunehmenden Verbrauch von Metformin-haltigen Fixkombinationen weitgehend ausgeglichen. Der Verbrauchsanteil Metformin-haltiger Antidiabetika (inkl. Metformin als Monopräparat) ist allerdings seit 2016 ebenfalls rückläufig.

In der Teil-Indikationsgruppe der Insuline erhöhte sich der Anteil der lang wirkenden Insuline auf Kosten der intermediär wirkenden und Mischinsuline und lag 2023 bei 37 % des Insulinverbrauchs; 54 % entfielen auf die schnell wirkenden Insuline. Der Anteil von Humaninsulinen ist im Zeitraum zwischen 2007 und 2023 von 67 % auf 14,5 % der Insuline zurückgegangen. Umgekehrt erhöhte sich der Anteil von Insulinanaloga von 33 % auf 85,5 %.