Veröffentlicht am: 30.06.21
Der Arzneimittel-Atlas erscheint seit dem Jahr 2006 jährlich und liefert transparente und strukturierte Informationen über die Entwicklung der Arzneimittel-Verordnungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Der Arzneimittel-Atlas analysiert mehr als 90 Indikationsgruppen. Besonders dynamische Gruppen werden ausführlicher dargestellt. Diese sind für das Berichtsjahr 2022:
Antidiabetika (A10) · Andere Mittel für das alimentäre System (A16) · Antithrombotische Mittel (B01) · Blutstillende Mittel (B02 Antihämorrhagika) · Mittel zur Behandlung der Hypertonie (C02-09) · Lipidsenker (C10) · Andere Dermatika (D11) · Antibiotika (J01) Impfstoffe (J07) · Krebsmedikamente (Antineoplastische Mittel L01) · Endokrine Therapie (zytostatische Hormone L02) · Immunsuppressiva (L04) Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen (R03)
Der neue Arzneimittel-Atlas ist erschienen. Die Ausgabe 2024 ist die 19. Auflage. Sie untersucht wie immer den Arzneimittelmarkt innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Gezeigt wird das Verbrauchs-, Ausgaben- und Innovationsgeschehen für das Jahr 2023. Das Buch fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und dient als Schnelleinstieg in die online verfügbaren Daten.
Der Arzneimittel-Atlas erscheint bei der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft, Berlin, und kann hier als Buch bestellt werden: Bestellung "Der Arzneimittel-Atlas 2024 - Der Arzneimittelverbrauch in der GKV. Die wichtigsten Ergebnisse"
Sie können den Arzneimittel-Atlas 2024 auch als E-Book bestellen: Bestellung "Der Arzneimittel-Atlas 2023 - Der Arzneimittelverbrauch in der GKV. Die wichtigsten Ergebnisse" als E-Book
Am stärksten hat die Verbrauchskomponente – vor allem von innovativen Krebs- und Immuntherapeutika – die Mehrausgaben im GKV-Arzneimittelmarkt beeinflusst und somit Therapiegebiete mit ungedecktem Bedarf betroffen. Diese Zunahme federten zwei Komponenten ab: So führten Preissenkungen 2023 weiterhin zu deutlicheren Einsparungen. Dabei spielten die verhandelten Erstattungspreise im Anschluss an die Nutzenbewertung die größte Rolle. Weitere Einsparungen wurden durch eine verstärkte Verordnung von neuen Generika und Biosimilars generiert.
Für 61 Verfahren mit Befristung wurde bis Ende 2022 ein weiteres Nutzenbewertungsverfahren wegen Ablauf der Befristung durchgeführt und abgeschlossen.
Bei den 61 Verfahren wegen Fristablauf wurde vom G-BA in Bezug auf die „beste“ Patientengruppe der Zusatznutzen wie folgt eingestuft: für 19 Patientenpopulationen (19 %) höher, für 68 Patientenpopulationen (68 %) unverändert zum Initialverfahren sowie für 13 (13 %) schlechter als zuvor.
Von den 20 Neubewertungen, die auf Antrag des Herstellers durchgeführt wurden, wurde für 19 (34,5 %) der 55 Populationen ein höherer Zusatznutzen belegt.
Der Verbrauch von Arzneimitteln steigt seit 2012 stetig. Im Jahr 2021 wurden Arzneimittel, gemessen in definierten Tagesdosen, um 15 Prozent mehr verbraucht als noch in 2012. In dem Sonderkapitel werden Ursachen und Einflussfaktoren der Verbrauchsentwicklung ausgewählter Indikationsgruppen untersucht, in denen sich deutliche Verbrauchssteigerungen zeigen. Im Fokus stehen Diabetesmitteln, Krebsmedikamente und Immunsuppressiva. Für die Verbrauchsentwicklung der vergangenen zehn Jahre insgesamt zeigt sich eine sehr starke Korrelation mit einer zunehmenden Anzahl von Versicherten im Alter zwischen 50 bis 70 Jahren („Boomer“). Es ist anzunehmen, dass die Korrelation auch kausal das Verbrauchswachstum zumindest zu einem relevanten Anteil erklärt. Deutlich wird, dass zudem steigende Prävalenzen von Krankheiten, neue therapeutische Möglichkeiten sowie veränderte medizinische Leitlinien die Verbrauchsentwicklung maßgeblich beeinflussen.
Fokusthema: Verbrauchsentwicklung im Arzneimittelmarkt